Da meine Kinder früher viel Spaß hatten die Nebentür zur Garage richtig mit Schmackes aufzumachen –und sich einen Scheiß darum scherten, was dadurch passiert- quittierte der Tür-Stopper seine Dienste und verschwand langsam im Putz der Garage.
Klar…als für-absolut-alles-am-Haus-alleinig-verantwortlicher hätte ich da schon früher reagieren sollen… aber „es ist halt immer irgendwas anderes!“ (Super! Jetzt fange ich auch schon an mich zu rechtfertigen…)

Die schleichende, immer mehr zunehmende Vertiefung führte dazu, dass der Griff der Türe sich ebenfalls in den Putz bohrte und es jetzt aussieht als ob da auf die Wand geschossen wurde. Verputzen ist eine scheiß Lösung, da man das immer sieht.

Als Alternative viel mir nur ein, eine Alu-Platte drüber zu legen und den Tür-Stopper und der Haken für die Türe (zur Fixierung)  darauf zu montieren.

Gesagt, getan!

Also Meterstab nehmen mal rum messen und probieren. Eine Platte mit 25 x 25 cm würde passen…und zwei neue Stopper (einen für die Garagentür und einen für das Tor zum unteren Garten). Der Roller stand bereit, Geldbeutel in das Top Case und los.

5 Minuten später gelang es mir doch, einen der sehr gut getarnten und versteckten Mitarbeiter zu finden. Der Obi bedient sich hier der gleichen Taktischen Lösung wie Zebras oder Geparden. Deren Muster (Streifen oder Kringel) verschwimmen mit dem Flimmern der Hitze komplett und sich somit nicht mehr für das Auge fixierbar…Aber ich sah eine Bewegung hinter einem Regal und griff beherzt –und erfolgreich- zu.

Der junge Padawan war von meiner Frage nach einer Metallplatte nicht wirklich begeistert aber ich ließ ihn nicht los. Nach einem schier endlosen stolpern durch Gänge zeigte es mir voller Stolz eine Metallplatte mit 1000 x 1000 mm..also ein 1m2. Suuper…

Wenn ich daraus vier Teilstücke machen (und vor allen brauchen) würde, keine schlechte Idee..aber ich brauche maximal zwei.
Es stellte sich heraus, dass es auch eine Alu Riffelblech Platte mit 50 x 25 cm gab. Da der Obi auch in der Lage ist Dinge zuzuschneiden, fragte ich das einfach mal an. Und hier zeigte sich sein Spezial Skill: DINGE ZERTEILEN!

Ich dachte mir noch: „Hey, der Obi kann auch Metall schneiden?! Super!“. Nachdem ich die Verfolgung aufgenommen hatte, näherten wir uns dem Holzzuschnitt. Dort hatte ich nur die große, vertikale Holzzuschnittmaschine vermutet. Aber der Obi baut ja sein Angebot permanent aus und …was weiß ich schon!

Er nah dann mein Platte und ging zur Holzsäge….

… denn sie wissen nicht, was sie tun
Film von Nicholas Ray (1955)

In dem Moment kam ein Kollege von ihm ums Eck und fragte leise, was er denn vorhabe. Mir war es auch schon etwas suspekt vorgekommen wollte aber erstmal nichts sagen.

Nach einigen Gemurmel das sich anhörte wie „…aber das ist doch Alu“ und „…der geht doch!“ gefolgt von „..ich schau mal, ab ich den Chef finde“ verschwand der junge Padawan in den endlosend Gängen die Analogien zu der Schlussszene von Indiana Jones 1 anstrebten.

Nach ein paar Minuten –in denen ich mich mit des im Sortiment befindlichen Bügelfurnier vertraut machte, kam er niedergeschlagen ums Eck. Nein…. Er wurde nicht gezüchtigt…. zumindest nicht körperlich. Er teilte mit mit, dass es leider mit der Maschine nicht klappen würde und ich die Tafel einfach komplett montieren solle.

DANKE, ANKE!

Ich fand dann in unmittelbarer Umgebung noch die Anschlag-Puffer zum Schrauben und nahm zwei mit.
8€ ärmer und 5 Minuten später war ich dann wieder in der Garage. Erst mal Musik an und nachdenken.

Die Platte wurde zuerst mit einem Farbstift halbiert und überprüft. Passt! Jetzt ging es um das Teilen. Ich hatte zwar Metall Sägen, aber auf eine Länge von 25cm das gerade abzuschneiden würde so nicht klappen. Unter der Arbeitsplatte standen noch einige Holzplatten und Leisten. Eine Holzplatte mit 30 x 50cm auf die Arbeitsplatte und eine Leiste auf die 25cm Markierung. Das Ganze mit einer Schraubzwinge fest an den Tisch geschraubt und die Markierung nochmal überprüft.

An der kleinen Hand Flex (ein Trennschleifer mit 120mm Durchmesser) den Schutz umgestellt und den Haltegriff auf der gegenüberliegen Seite montiert, Schutzbrille auf und GIB IHM!

Es stank zwar zum Himmel (Ja, mit der Flex Holz trennen ist nicht wirklich sinnvoll), aber das Ergebnis war wirklich super. Noch mit der Feile die Kante entgratet und voila: zwei gleiche Platten.
Den alten Stopper und den Fanghaken mit dem Aku-Schrauber entfernt und die Löscher auf die Aluplatte übertragen (ich will ja keine neuen Löcher bohren, da die alten ja perfekt passen) und im Keller mit der Standbohrmaschine drei Löcher gebohrt.

Zurück an der Türe schrauben durch und festziehen…Fertig!

Fazit:
Es schaut jetzt wirklich wieder nach was aus und sollte der Stopper wieder mal abgehen, knallt der Griff an die Metallplatte. Dann habe ich zwar keine  Beschädigung im Putz mehr, dafür wird dann der Türgriff in Mitleidenschaft gezogen.,..aber irgendwas ist ja immer 🙂