Nachdem Kilian schon um 07:00 Uhr in unserem Loft umging konnte ich ihn nicht länger leiden sehen. Nach dem Duschen um 07:45 weckten wir Mutti auf und machten uns um 08:00 Uhr auf dem Weg zum Frühstück. Pünktlich um 09:00 Uhr waren wir an der Tauchschule, die sich 50 Meter von unserer Wohnung befand. Von der Dachterrasse aus konnte Andrea alles genau beobachten.

Unser Tauchlehrer hieß Michael und macht den Job seit drei Wochen. Er selber taucht schon einige Zeit und ist eben mit dem Studium fertig geworden. Bevor er zu arbeiten anfängt macht er hier auf Fuerteventura seine Ausbildung zum Tauchlehrer und unterrichtet im Gegenzug dafür die Neulinge.

An seiner Seite angeflanscht ist Kurt. Er kommt aus Berlin und ist seit 1989 nach Fuerteventura ausgewandert. Quasi ein Resident 😉

Zuerst bekam Kilian einen Anzug verpasst und sein restliches Equipment. Als dann die anderen drei Schüler ankamen (zwei in meinem Alter und von einem der Sohn mit 17) ging es dann um die Einweisung in das Equipment. Blei Gurt, Weste, Oktopus usw. Im Gänsemarsch ging es zum Pool und die Schüler wurden zum ersten Mal nass. Nachdem die Weste voll Luft und Flossen angezogen waren kam die erste Übung: Brille freispülen. Das ist mir auch schon mal beim Schnorcheln passiert. Ein Schwimmer vor mir schlug mir mit der Flosse die Brille vom Kopf. Wenn das in 5 Meter tiefe passiert, ist das halt was anderes. Also Kopf nach oben, auf den Brillenrand drücken und Luft durch die Nase ausatmen. Und Schwups hat man wieder freie Sicht.
Mein Kurzer stellte sich hier nicht so toll an, was den Senior auf den Plan rief. Er schnappte sich meine kleinen und exerzierte das mit Ihm durch.  5 Minuten später wurde Kilian wieder in die Gruppe eingeschleust und es ging weiter.

Nächster Punkt war das Austarieren des Tauschers. Da mit jedem Meter den man nach unten tauscht sich der Druck ändert (und man eigentlich waagerecht und nicht senkrecht tauschen will) muss man die Balance zwischen auftrieb und Erdanziehung  finden. Im Becken machten die Schüler das sehr schön und drehten einige Runden –in verschiedenen Höhen- im 1, 70 Meter tiefen Becken).

Als alle Übungen erledigt –und der Senior Guide zufrieden war- gingen alle zurück zur Basis. Alles ausziehen und in Plastikkisten legen. Es wurde als nächster Terminpunkt  11:00 Uhr ausgemacht (35 min später). Alle sollten dann wieder hier sein um den Tag mit einer Meerstunde abzuschließen. Es war noch Platz im Auto und somit durfte ich ebenfalls mitfahren.

Pünktlich um 11:00 Uhr ging es nach dem Verladen der Ausrüstung zum Tauchpunkt. Diesen erreichten wir 10 Minuten später und auf den ersten Blick war mir klar, warum schon vier Autos dort standen und bereits eine Gruppe Taucher auf den Weg ins Meer waren: Geniale Lage.
Der Strandabschnitt ist in einer Bucht die den Wind fast zu 80% wegnimmt. Nach 10 Meter (von der aktuellen Wasserlinie aus) kam die Riffkante wo das Meer bis auf 15 Meter abfällt.

Es war hier sehr schön und ich konnte auch eine einheimische Familie beim Baden beobachten.

Zurück zum Tauchen: Die Gruppe wurde in zwei Dreierketten aufgeteilt. Kilian war beim Senior und das nahm mir auch etwas Angst an der Sache.
Doch weiter im Text: Equipment ausgeladen und Klamotten runter. Alles angelegt und schon wurden alle von Michael gebrieft: Fünf Meter ins Wasser rein, Weste aufblasen, Flossen anziehen und wenn alle da sind, eine Übung wie im Pool: Weste entlüften und bis auf den Boden sinken lassen.

Ab da habe ich dann 39 Min nichts mehr von meinem Sohn oder den anderen gesehen 😉

Es war noch eine Mutti mit dabei und wir unterhielten und in der Zwischenzeit über die Insel und den Wind.

Bis unsere Leute wieder hochkamen ging noch ein Team ins Wasser und ein anderes tauchte auf (als ich Blasen an der Wasseroberfläche sah habe ich natürlich sofort mit der Kamera draufgehalten).

Doch dann war es endlich soweit. Ich hatte die grummeligsten 39 Minuten meines Lebens…man sitzt am Meer, weiß nicht was abgeht und könnte auch nix machen…

Jetzt aber waren es unsere Leute. Raus aus dem Meer und Anweisungen von den Tauschlehrern wie der weitere Ablauf ist.
Zurück an der Basis im Hotel mussten die Schüler noch ihre Anzüge auswaschen und zum Trocknen aufhängen. Der Senior hatte eine Tauchkamera dabei und hat natürlich von allen Schülern einige Fotos geschossen, welche dann in der Zwischenzeit von der Kollegin auf CD gebrannt wurden.

Mit einem 2,5 Meter großen Kilian ging ich dann zum Mittagessen, wo unsere Mädels schon auf uns warteten.

Nach dem Essen kopierte ich die Bilder auf den Laptop und zeigte der Familie die Bilder und Videos die ich hatte. Meine Frau war sichtlich beeindruckt und Michaela schaute neidisch Ihren Bruder an.
Damit aber Micha nicht leer ausging packten wir unsere Sache –nachdem ich in WhatsApp natürlich die restliche Familie informiert hatte- und gingen zum Meer, welches nur 100 Meter entfernt befand.

Wir waren fast 1 Stunde im Wasser und verlegten unsere Basis dann zum Pool. Ob es daran lag, dass es jetzt am Pool Kaffee und Kuchen gab kann ich nicht gänzlich ausschließen 😉

Im Pool bleiben wir bis um 18:45 und nach einem kurzen Zwischenstopp in unserem Apartment zum Umziehen und im Speisesaal zum Abendessen saß ich mit meiner Frau in der Bar auf ein Feierabendseidel. Den Abend ließen wir dann mit einer Flasche Sekt auf unsere Dachterrasse ausklingen.